Mittwoch, 13. Juli 2016

Der Wahnsinn hat einen Namen: Pokémon Go

Hallo ihr Lieben,

Menschen die gegen Laternen laufen, den Bordstein herunterstolpern oder einfach nur mit ihrem Handy in der Hand im Kreis laufen - sind die euch heute auch besonders aufgefallen? Der Wahnsinn hat einen Namen: Pokémon Go!
Seit Mittwoch können auch deutsche Nutzer das Spiel auch endlich auf ihren Handys spielen - und genau das machen irgendwie gleich auch alle.
Niemals hätten wir gedacht, dass auch uns der Pokémon-Hype erwischen würde, viel zu viele skurile Nachrichten über Spieler in Amerika kursierten in den letzten Tagen im Netz. Und doch war ich heute viel zu neugierig, um diesen Blödsinn nicht doch ausprobieren zu wollen. Und natürlich müssen wir ja auch euch davon berichten, also alles Gerenne vollkommen im Auftrag der Wissenschaft! Ist ja klar...


Das Spiel ist vermutlich der erste Schritt in Richtung "virtuelle Realität". Im Gegensatz zu den meisten normalen Computer- oder Handyspielen findet Pokémon Go teilweise in der Realität statt. Spieler müssen sich durch Städte, Wälder oder Parks bewegen, um Pokémons zu fangen, zu trainieren oder Vorräte aufzufüllen. Sie müssen sich also wirklich in ganz echt aus dem Haus trauen und die Umgebung absuchen! Es handelt sich dabei also um eine Art digital-reale Schnitzeljagd, die man praktisch überall spielen kann.

Die App war schnell heruntergeladen, dann musste man sich nur noch mit einem Benutzernamen und einer E-Mail-Adresse registrieren und schon konnte man auch loslegen. Ich wählte noch einen weiblichen Avatar in Sportklamotten und ab damit! Das erste Pokémon tauchte direkt bei uns im Büro auf - zack gefangen! Dann stürzte die App aber auch gleich das erste Mal ab. Nach kurzer Zeit war der Fehler aber wieder behoben und ich lief freiwillig (so schnell kanns gehen!!!) zur U-Bahn-Haltestellte, anstatt den Bus zu nehmen.


Unterwegs begegneten mir zahlreiche Pokémons. Dies macht sich durch den Vibrationsalarm des Handys bemerkbar. Klickt man auf das Tierchen, springt die Ansicht in den Kameramodus um. Mit dem so genannten Pokéball muss man nun das Monster abschießen und in seine Sammlung "fangen". In unserem Wohngebiet treiben sich wirklich so einige Monster herum - nur Menschen mit App und Handy können diese jedoch wahrnehmen.

Es gibt laut meiner Liste 124 verschiedene Pokémons, ich kenne mich da nicht so richtig aus, habe aber schon gehört, dass diese sich weiterentwickeln und trainiert werden müssen. Bis ich diese schier unglaubliche Anzahl an verschiedenen Monstern gefangen habe, bin ich vermutlich alt und grau. Aber hey, ich bewege mich ja jetzt viel mehr an der frischen Luft - das hält bestimmt jünger und frisch! Wobei, probieren geht über studieren, ich habe es tatsächlich schon geschafft, ein Pokémon zu entwickeln, zack, eins mehr in meiner Sammlung.

In ländlichen Bereichen war schnell zu erkennen, dass es mit den Monsterchen und den so genannten Pokéstops, den Orten, an denen man neue Bälle und Pokémon-Eier sammeln kann, nicht so weit her ist. Kaum kam ich aber zu Hause an, poppten auf dem Telefon plötzlich jede Menge Hinweise auf.

Das ist offensichtlich nicht nur mir aufgefallen, sondern auch ziemlich vielen weiteren Smombies, die mit ihren Smartphones durch unseren Stadtgarten eierten und Monster jagten. Noch nie habe ich so viele kichernde Menschen auf einen Haufen gesehen! Irgendwie schien es allen peinlich zu sein - aber trotzdem machten alle mit!
Zugegeben, es sieht schon reichlich dämlich aus, wenn man mit seinem Handy in der Hand in einen Busch oder gegen eine Schranke läuft. Und ganz ungefährlich ist das wohl auch nicht. Das mit der Schranke ist mir tatsächlich passiert, war aber nicht weiter schlimm. Wichtig finde ich nur, dass man auf den Autoverkehr achten muss! Liebe Autofahrer, gebt besonders in der Nähe von Sehenswürdigkeiten acht, dort könnte euch schnell ein verwirrter Monster-Jäger gegen das Fahrzeug laufen!

Nach einer halben Stunde an der frischen Luft hatte ich nun schon diverse Pokémon gefangen und meinen Vorrat an Pokébällen ordentlich aufgefüllt. Was ich jetzt damit so alles anfangen kann, habe ich jedoch noch nicht herausgefunden.

Was ich weiß ist, dass man die Pokémon in so genannten Arenen (eine befindet sich doch tatsächlich in unserem Büro!) gegeneinander kämpfen lassen kann. Wie das genau funktioniert, muss ich noch herausfinden. Aber wie ich meine Kollegen kenne, finden sich sicherlich adäquate Gegner, gegen die ich das tun kann.


Ob man Pokémon Go nun wahnsinnig super oder wahnsinnig bekloppt findet bleibt jedem selbst überlassen. Ich muss jedoch feststellen, dass ich mich heute mal so eben über 5km bewegt habe, was ich an einem normalen Tag nicht tun würde. Bewegung an der frischen Luft schadet nie und jeder Gang macht sowieso schlank. Somit habe ich eine prima Ausrede, im Park Pokémons zu jagen - ein paar Kilo weniger auf der Waage würden nicht schaden! Und wenn man ein Pokémon-Ei erhält und dieses ausbrüten möchte, muss man doch tatsächlich zwischen 2 - 10km zu Fuß unterwegs sein. Dabei zählt die Strecke, nicht die Schritte. Die Muskeln können also bei diesem Spiel nicht meckern!

Bitte lacht mich einfach aus, solltet ihr es jemals beobachten, wie ich in eine Pfütze latsche, den Bordstein herunterfalle oder gegen einen Baum laufe - ich habe es nicht anders verdient! Wenigstens die nächsten Tage werde ich sicherlich noch fleißig weiter die kleinen Monsterchen jagen und mir jedes Mal einen Ast abfreuen, wenn ich wieder eins abgeworfen habe. Vielleicht kapiere ich ja auch noch, wie das Spiel wirklich funktioniert - wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Für mich steht der Spaß im Vordergrund und den hat mir mein Spaziergang vorhin definitiv bereitet. Und dabei habe ich einige Skulpturen und Bauwerke entdeckt, die ich vorher gar nicht kannte. Da wird die Pokémon-Jagd gleich zur Sightseeing-Tour! Und wer weiß, welche Spots es im Urlaub zu entdecken gibt?


Leider stürzte die App immer wieder ab und wurde sehr langsam, als plötzlich mehr und mehr Jäger in meiner Umgebung auftauchten. Vermutlich waren die Nintendo-Server völlig überlastet. Das wird sich sicherlich in nächster Zeit legen und dann steht einem ausgeprägten Tag draußen nichts mehr im Wege.

Vorsicht, dieses Spiel macht irgendwie süchtig. Bitte seid wirklich vorsichtig, wenn ihr euch auf befahreren Straßen oder Parkplätzen befindet, denn man ist schon ziemlich abgelenkt. (Hilfe, jetzt klinge ich schon wie meine eigene Mutter!) Ihr solltet es wirklich einmal ausprobieren, denn das Spiel an sich ist kostenlos, ihr verliert nichts.

Viel Spaß bei der Monster-Jagd mit Pokémon Go!

Eure Sonja

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